Nun ist das erste Drittel meines Einsatzes vorüber und ich kann mit Stolz auf die ersten 4 Monate zurückblicken. Seit meinem letzten Eintrag ist so einiges passiert hier in Ambato.

Wir haben 2 Kinder in liebevolle Familien integrieren können, sowie ein verloren geglaubter Junge, unser Segundo, wieder in die Fundación zurückgekehrt ist.

Mein engagiertester Gitarrenschüler Luis, hat durch unsere stundenlangen Einheiten, ein Level erreicht mit dem er einen Contest gewinnen konnte. Dies ermöglichte ihm ein Konzert mit einem Gitarrenorchester zu geben, bei dem er sich noch einmal öffentlich bei mir bedankte.

Dieser Moment erfüllte mich nicht nur mit immensem Stolz, sondern zeigte mir auch auf ein Neues dass meine Arbeit hier nicht umsonst ist.

Vergangenes Wochenende besuchten wir  mit den Kindern das vor kurzem fertig gestellte Múnicipio in der Nähe der Fundación. Mehr dazu findet ihr in der Fotogalerie :)

Nach knapp 3 Monaten kommt es mir vor als hätte ich schon immer hier gelebt.

Meine Tätigkeiten werden zwar zur Routine, aber niemals eintönig. Da uns Volontären die Chance gegeben wurde die Freizeit der Kinder individuell zu gestalten, waren wir natürlich experimentierfreudig und machten einige Ausflüge mit ihnen.

Um den Text nach den Fotos chronologisch zu ordnen beginnen wir mit der „Trucha – Farm“. Dies ist eine Farm, auf der die eben erwähnten „Truchas“ (Fische) in zirkulierenden Becken zum Verzehr gezüchtet werden. Im Anschluss wanderten wir zu den Picinas, wo die Kinder Schwimmunterricht von mir erhielten.

Die darauffolgende Woche standen diverse Spaziergänge zu Parks und Spielplätzen am Tagesprogramm.

Natürlich gibt es dazu wieder neue Fotos in der Gallery. So watch and enjoy :)

Da unsere Kinder ja Probleme zu bewältigen haben die sich ein Europäer nicht im entferntesten vorstellen kann, haben wir eine Spezialistin organisiert um den Kindern ein bisschen Entspannung zu gönnen. Atemübungen gefolgt von Meditation standen an der Tagesordnung und die Kinder konnten diesen Samstag Nachmitag in vollen Zügen genießen.

Bilder in der Gallery.

Um dem ganzen Cranevalfeever noch einen draufzusetzen, machten die Kinder, die Madres und ich einen Ausflug zu versteckten Wasserfällen und Quellen. Dort lernte ich einiges über Kräuterheilkunde und Energieübungen im Dschungel.

Wer hätte gedacht dass aus einem Grashalm Bepanthen herausgeholt werden kann, oder Kraut einen von Sonnenbrand befreit.

Aber da ja bekanntlich Bilder mehr sagen als 1000 Worte schaut in die Photogallery.

Natürlich wird auch hier in Ecuador kräftig Carneval gefeiert, speziell in Ambato. Die Bräuche hier sind einzigartig.

Einer davon ist beispielsweise, sich mit Wasser und Mehl zu bewerfen wie man in der Photogallery sehen kann. Nachdem auch wir in der Fundación diesen Brauch praktiziert haben, konnten wir am Abend mit den Kindern einen Vergnügungspark besuchen. Alles nur möglich durch die Spendenansammlung der Volontäre.

Nicht nur die Kinder konnten sich am "Kirtag" erfeuen. Ich und meine Mitvolontärin konnten uns die Chance nicht entgehen lassen, die dortigen Festivitäten mit einer typisch österreichischen Tracht aufzusuchen. Für die Einheimsichen waren wir natürlich eine zusätzliche Atraktion im Vergnügspark.

Nun bin ich schon 2 Wochen hier und traue meinen Augen kaum, im guten, sowie im schlechten Sinne. 

Nachdem ich mir die Akten der Kinder im Projekt durchgelesen habe, bin ich betrübt und erstaunt wie diese den Tag meistern. Die meisten Kinder hier haben Vorgeschichten die Gewalt, Drogenmissbrauch sowie Vergewaltigung beinhalten und zwar aus den Augen des Opfers. Trotzalledem waschen sie ihre Kleidung mitsamt Socken und Unterwäsche tagtäglich, putzen die Fundación, waschen ab etc. Zudem suchen sie alle Zuneigung und hören gar nicht mehr auf einen zu umarmen wenn man einmal damit begonnen hat.

Dank meines Vorgängers Felix Lumplecker bin ich mit den Tätigkeiten hier schon sehr Vertraut. Ob es nun das morgentliche Erwachen, das Spielen und Kochen tagsüber, oder der Sport und ins Bett bringen abends ist, mittlerweile läuft fast immer alles nach Plan.

Die Stadt Ambato ist zurzeit geschmückt mit Plakaten und Banner, aufgrund der bevorstehenden Wahlen des Bürgermeisters und der Stadträte. Den ganzen Tag erklingen die Themensongs der jeweiligen Parteien in den Gassen der Stadt.

Die Natur bietet hier auch unglaubliche Ausblicke und Spektakel. Angefangen von Wasserfällen, reißenden Flüssen und tiefe Täler, über ausbrechende Vulkane bis hin zum Dschungel im Osten und bezaubernde Sandstrände  im Westen des Landes.

Was noch so alles auf mich zukommen wird steht schon bald wieder hier im Blog :)

Mit gemischten Gefühlen bin ich hier in Ambato gelandet. Ich wusste zwar ungefähr was auf mich zukommt doch sicher war ich mir absolut nicht. 

Jetzt da ich den zweiten Tag hier bin komme ich aus dem Staunen überhaupt nicht mehr heraus. Hier haben Kinder und ich meine wirklich Kinder, mit Problemen zu kämpfen die Österreicher ein ganzes Leben lang nicht bewältigen müssen und nichts desto trotz suchen diese Kinder nur Zuneigung und Liebe und empfangen einen völlig Fremden wie mich mit offenen Armen. Natürlich muss man sie des Öfteren auf Dinge wie putzen und waschen hinweisen, doch welches 8 jährige Kind wäscht schon gern selbst seine Unterwäsche und seine Socken. 

Zudem ist Ambato ein so wahnsinnig facettenreiche Stadt, dass man vom vielen Beobachten gern mal die Zeit vergisst.

Ich bin schon wirklich gespannt was mir dieses Jahr noch so schenken wird und womit ich hier noch überrascht werde...